Die Arbeiten auf dem Friedhof gehen voran. Dabei geht es nicht, wie viele Einwohner glauben, um eine Vergrößerung.
Ganz im Gegenteil: Dem Friedhof steht durch den Wegfall der klassischen Familiengräber und die Veränderungen in der Bestattungskultur ein Umbruch bevor, der sich über die nächsten Jahre bis Jahrzehnte hinziehen wird. Deshalb wollen wir heute schon den Grundstein legen den Wandel aktiv mitzugestalten, um daraus etwas Positives zu gestalten, anstatt sich ihm zu ergeben.
In Verlängerung des Parkplatzes entsteht links neben der Leichenhalle ein „Friedwäldchen“. In einer naturnah angelegten Wiese mit Bäumen, kann man sich in biologisch abbaubaren Urnen beerdigen lassen. An einem großen Findling, der am Weg platziert und von dort aus eingesehen werden kann, können Gedenkplaketten mit Namen und weiteren Daten angebracht werden. Zwei Bänke und ein kleiner Platz zur Niederlegung von Blumen und Kerzen laden zum Innehalten ein. Das Wäldchen ist ebenerdig vom Vorplatz der Leichenhalle zu erreichen und wird mit Hecken und Zäunen eingefasst.
Rechts neben der Leichenhalle entstehen zwei Hochbeete, ebenfalls zur Aufnahme von Urnen. Sie werden aus Mesenicher Kalkstein gebaut, auf der Umrandung werden die Gedenkplatten mit Namen und Daten befestigt. Sie werden gemeindlicherseits mit einer Dauerbepflanzung ausgestattet und sind für die Angehörigen völlig pflegefrei.
Auch in der Leichenhalle sind Arbeiten notwendig geworden. Die Bleiverglasung im zweiten Ruheraum muss teilweise erneuert und repariert werden. Durch Setzungen waren einige Scheiben am unteren Ende gebrochen.
Im zweiten Bauabschnitt wird im nächsten Jahr der Platz vor der Leichenhalle und das nähere Umfeld neugestaltet und strukturiert. Die Waschbeton-platten werden durch eine wassergebundene Decke ersetzt. Hecken werden den großen Platz gliedern.
Auf dem Friedhof an sich können natürlich immer noch bei Bedarf neue Grabstellen errichtet oder die vorhandenen verlängert werden. Hier werden, auch der Klimaerwärmung geschuldet, die vorhandenen Lücken nach und nach mit Bäumen oder anderer Bepflanzung verdichtet, damit über Jahrzehnte eine grüne Lunge mit Aufenthaltsqualität, anstatt einer grauen Schotter-wüste mitten im Dorf entsteht.